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ゴミで儲ける

DW 1-08 [2015-09-04]

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イラスト1
Wie aus Müll ein Geschäft wurde
Früher wurde Müll in Deutschland einfach auf einer Müllkippe ins Feuer geworfen oder vergraben.
Dann kamen die ersten Gesetze zur Mülltrennung.
Heute ist das Recycling ein Milliardengeschäft.
Die Deutschen trennen ihren Müll.
In der „blauen Tonne“ wird Papier gesammelt,
in der „gelben Tonne“ Verpackungen.
Die Bürger sortieren ihren Müll nach Wertstoffen,
bringen Altglas zu öffentlichen Sammelstellen
und Flaschen in die Läden zurück.
Das war nicht immer so.
Früher sollte Müll einfach nur schnell verschwinden.
Recycling kannte man damals noch nicht.
In den 1980er Jahren gab es noch Müllkippen,
auf denen der Müll in die Erde gedrückt wurde.
Doch irgendwann gab es zu viel Abfall.
Deshalb entwickelte die damalige Bundesregierung 1991 die Verpackungsverordnung.
Das Gesetz schrieb jedem Hersteller vor,
Verantwortung für sein Produkt zu übernehmen –
auch nach dem Verbrauch.
Die Industrie erfand daher ein eigenes System zur Müllsammlung und Wiederaufbereitung.
Man erkannte es an einem Symbol,
das auf die Produkte gedruckt wurde:
dem „grünen Punkt“.
Diese Methode gab es vorher nirgends auf der Welt.
Immer neue Gesetze und Anforderungen sorgten dann dafür,
dass in Deutschland eine Hightech-Branche für das Recycling entstand.
Forscher und Ingenieure versuchen,
die Recyclingtechnik zu verbessern
und gleichzeitig die Produkte so herzustellen,
dass sie besser recycelbar sind.
Und es lohnt sich:
Recycelte Stoffe haben einen drei- bis viermal so hohen Wert
wie der Müll, aus dem sie gemacht wurden.
In Deutschland ist so eine Branche mit über 200 Milliarden Euro Umsatz entstanden.
Sie wächst jährlich um 14 Prozent
und gibt etwa 250.000 Menschen Jobs.
Deutsches Recycling ist ein Exportschlager.
Asien importiert immer mehr recycelte Rohstoffe aus Deutschland.
Das hätte vor dreißig Jahren niemand gedacht –
als die Bundesbürger begannen, ihren Müll in bunten Tonnen zu trennen.